Das Gutshaus und seine Geschichte

Rakow wurde erstmals 1232 in einer Urkunde erwähnt, 
in der Herzog Wartislaw III. dem Kloster Doberan die Dörfer Groß- und Klein-Rakow überließ. Später gehörte Groß Rakow dem Ritter Ludolf von Schlagsdorf. Nach den Grundmauern zu urteilen, ist der Mittelbau der Älteste und wurde auf den Mauern eines Rittergutes aufgebaut. 1780 war das Anwesen eine Domäne,
bis 1800 die Familie von Bilow diese erwarb. 1851 wurde das Gut vom Kommerzialrat Anders erworben. Dessen Sohn verkaufte 1912 wegen Spielschulden an Ewald Bischoff (gefoltert und gestorben nach Kriegsende).



Im Besitz seiner Familie, durch seinen Sohn Fritz Bischoff (geb. 1903) ab 1927 als landwirtschaftliches Gut weitergeführt, verblieb das ca. 778 Hektar umfassende Gut bis zur Enteignung durch die russischen Truppen 1945. 1932 wurden von Fritz Bischoff Schienen auf den Feldern verlegt, um Loren auf den riesigen Feldern zu betreiben. Weiterhin wurden von ihm Dampfpflüge eingesetzt, um die Arbeit etwas leichter zu gestalten. 1924 musste die Familie Bischoff durch die erste Währungsreform (Lastenausgleich) 600.000 Goldmark Zwangshypothek auf die Gutsanlage aufnehmen. Diese wurde aber von der Gutsfamilie, die durch Ewald Bischoff und dessen Frau Elisabeth 7 Kinder hervorbrachte, abgezahlt werden. 

Das Gutshaus ist in seiner heutigen Form eine Deformierung aus DDR Zeiten. 


Das Anwesen hatte zu seinen besten Zeiten nur 30 Zimmer, anstatt der heutigen 41 Zimmer. Der Nordturm wurde als Spiegel zum Südturm, jedoch ohne Zwiebelturm 1880 erbaut. 1936 wurde die noch heute gegenüber dem Gutshaus stehende Scheune erbaut.
Nach 1945 zogen Flüchtlinge in das Gutshaus ein. Das zuvor enteignete Gut wurde aufgeteilt und es wurden Neubauernstellen eingerichtet. Während der DDR-Zeit beherbergte das Gutshaus 12 Familien und einen Kindergarten mit damals dazugehöriger Kinderkrippe. Bis 1979 wurde das Gutshaus nach DDR-Maßstab modernisiert und sozialistisch rekonstruiert. Der Mittelbau mit seiner großen Gaube wurde deformiert, indem man die Gaube samst Außenwand entfernte. Am alten Südturm fehlt der Zwiebelturm, der in den nächsten Jahren wieder seinen Platz finden soll. Das gesamte Anwesen war bis Kriegsende mit einem anderen Dach und Fassadenaufbau bestückt, welches man in der Bildergalerie gut erkennen kann. Seit Mitte der 1990er Jahre stand das Gutshaus leer.
Die Dorfbewohner nennen es liebevoll "ihr Schloss".



Der Enkel Karl-Otto Bischoff (geb. 1944), Sohn von Fritz Bischoff, und dessen Schwester nebst Ehemann, versuchten das Gut 1990 wieder in ihren Besitz zu übertragen, was jedoch wegen Unstimmigkeiten mit der Gemeinde, über die damalig weitere Nutzung nicht zustande kam.


Im November 2018 hat es nach sehr langem Leerstand
nun endlich einen neuen Gutsherrn gefunden, welcher sich ihm angenommen und es wieder zum Leben erweckt hat. 

Im Winter 2022 erkrankte der Gutsherr und starb nach kurzer schwerer Krankheit im Frühjahr 2023. 

Seither führt die Witwe den Betrieb des Gutshauses.

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